Das Wetter war „recht warm“ angekündigt, also beschlossen wir einen für unsere Langschläfer-Verhältnisse fast schon frühen Treffpunkt von halb neun im Höllental. Diesmal sollte der bereits einmal aus Zeit- und sonstigen Gründen verschmähte, altklassische Richterweg dran glauben!

Halbwegs ausgeschlafen und recht motiviert gings über die endlosen Wegspuren hinauf unter die Stadelwand und über den Vorbau weiter zum Einstieg. Die überschlagend kletternde Seilschaft Martin/Fritz schickten wir in den Direkteinstieg, um zumindest ein bisschen Vorsprung zu ergattern!

Über den mittlerweile gut abgesicherten und erstaunlicherweise nur an Einzelstellen abgespeckten Weg gings Seillänge um Seillänge nach oben, eine herrliche, landschaftlich einmalige Linie. Trotz der oft grasigen Passagen eindeutig vom Erlebniswert über der Richterkante einzustufen!

Die Schlüsselstellen der „Richterverschneidung“ und der bekannten „Richterplatte“ glänzen leider abscheulich und sind ruhigen Gewissens dem 5. Grad zuzuzschreiben… aber herrlich zu klettern! Danach über scheußlich speckiges oder scheußlich brüchiges Gelände weiter nach oben – Martin und Fritz waren uns trotz eines kleinen Verhauers knapp auf den Fersen.

Keiner wollte mehr so recht weiter, als wir den Stadelwandgrat erreichten – das Wetter erschien ein bisschen unsicher. Ich scharrte zwar schon in den Startlöchern, aber das kann man ja nachholen – lecker aber schaut die gesamte Tour schon aus!

Über allem aber das Fazit: recht ernste Tour, gut entschärft mit neuen Klebehaken, eine traumhafte, klassische Linie… die wir sogar am Wochenende als einzige Seilschaften in der Wand für uns hatten!

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EB Sonntag 04-07-2010