Bürkle-Pfad (Direkter Einstieg)

Berg Schneeberg, Begrenzungsgrat Krumme/Breite Ries
Höhenunterschied ca. 350mH, gesamte Tour ca. 1300mH
Schwierigkeit 3+

Der zweite bekannte Kletteranstieg auf den Schneeberg von der Nordostseite nach dem Gamsgartlgrat... muss man sich ja anschaun!


Nachdem der ohnehin für Oktober mit 9h spät festgelegte Aufbruch durch meine Vergesslichkeit (hatte meine Bergschuhe in Wien!! Also mit den Tina-Vater-Schuhen...) noch weiter verzögert wurde, starteten wir nach 10h beim Schwabenbauer in Richtung Krumme Ries.

Wie jedesmal entpuppt sich der Schneidergraben als schnell im Abstieg aber eklig lang und mühsam im Aufstieg, mindestens 50 Stunden bis zum Nördlichen Grafensteig!


In der Krummen Ries war dann - zum Glück! - schon wieder bergaufWÜHLEN in kaum gespurtem Grobkies angesagt (Flüche werden hier nicht wiedergegeben). Endlich erreichten wir doch zielgenau nach etwa 2,5 Stunden den direkten Einstieg - gar nicht so leicht zu finden, ohne vernünftigem Foto...


Los gings mit einer netten Verschneidung sozusagen als Appetitanreger! Zwei weiteren Kletterern ohne Klemmkeile nahmen wir gleich das Seil mit hinauf zum ersten Stand - na die waren froh!


Zwei lange schrofige Passagen und eine kurze Kletterstelle später war Gewissheit, dass das ganze in einen Krieg gegen die Latschen ausarten würde... angesichts der schnell fortschreitenden Zeit beschlossen wir auf halber Höhe, am Originaleinstieg abzusteigen und einen Abstieg in der Dunkelheit mit nur einer Stirnlampe nicht herauszufordern...


So gings dann recht schnell die Lahnen wieder hinunter zum Ausgangspunkt. Wir kommen wieder! Aber sicher nur mit abschnittsweiser Seilsicherung, mehr Zeit und einer Gartenschere!

 

Samstag 11-10-2008

...gesagt, getan: im November 2009 war der zweite Versuch einfach zu spät dran, aber dank running belay recht flott, und ohne Latschenprobleme.

 

Wie so oft, ist der Schneeberg auch hier ziemlich brüchig. Von der Einstiegsverschneidung war so einiges an Griffen den Weg der Schwerkraft gegangen, ist jetzt nicht unbedingt leichter! Momentan objektiv sicherer und besser absicherbar, aber deutlich schwieriger: die ganze Seillänge direkt in der Rissverschneidung klettern.

 

Route und Topo auf bergsteigen.at

 

Samstag 29-11-2009

Bürklepfad ist offenbar eine Herbsttour: im dritten Anlauf, wieder November, nun bei Kaiserwetter und trotz - wieder - leicht spätem Start kamen wir in Genuss der gesamten Tour.

 

Schön! Fester Fels wie kaum wo auf der Nordostseite des Schneebergs, nur selten im leichten Gelände etwas brüchig, alle Latschengassen gut ausgeschnitten, was will man mehr! Zusammen mit mehreren anderen Seilschaften zogen wir den Grat hinauf.

Eine tolle Wegführung, vor allem, wenn man den Zeitpunkt der Erstbegehung bedenkt! Den Möglichkeiten der (vorletzten!) Jahrhundertwende folgend sucht sich der Steig ab der Einmündung des Originalweges die leichteste Linie durch den direkten Grataufbau, immer Rinnen und Rissen folgend - und am kompaktesten Aufschwung dann einem recht eindrucksvollen Kamin. Dass im Originalweg nur eine Handvoll Haken stecken und trotz Farbmarkierung auch hie und da etwas Spürsinn gefragt ist, versteht sich bei einer solchen "klassischen" Alpintour fast von selbst. Alles andere würde auch stören!

 

Am Ende der Kletterschwierigkeiten ist die Tour aber noch nicht vorbei: über Schrofen- und Dolinengelände geht's noch reichlich hinauf, bis knapp unter der Fischerhütte am besten auf den breiten Rundwanderweg gequert werden kann.

 

Den Abstieg wählten wir über den in jeder Hinsicht "breitesten" Weg über Baumgartner und Mieseltal, in einbrechender Dunkelheit waren wir zurück im Schneebergdörfl. Tolle Tour!

 

Die aus meiner Sicht präziseste Topo gibt's bei Robert Rosenkranz!

 

EB Sonntag 08-11-2020