Mueller Hut Route / Mt Ollivier NE ridge

Schwierigkeit advanced tramping track (mittel), Wegspuren und Blockkletterei auf den Mt Ollivier
Höhe/Länge

5,5km

1050mH zur Hütte + 150mH auf den Gipfel

Gehzeit 3-4h

Wir hatten eine Übernachtung auf der Mueller Hut im Visier - aber angesicht eines massiven Sturm, der über Nacht und für den gesamten folgenden Tag angekündigt war, entschieden wir uns für die "schnelle"Vairante einer Tagestour. Wie sich heruasstellte, war die Hütte randvoll ausgebucht, was bei den hiesigen Hütten kaum angenehm ist... netterweise bekamen wir wegen des angesagten Sturms unser bereits angezahltes Geld zurück, der DoC hier im Park machte einen guten und kompetenten Eindruck.

 

Die Tour an sich ist eine klassische, gerade noch nicht hochalpine Bergtour, die mich stark an die Hohen Tauern erinnert hat - statt Glockner sieht man halt Mt Cook!

Anfangs zieht der Weg extrem steil über eine fast durchgehende, hölzerne Stufenreihe nach oben. Etwa auf Halbweg, auf einer malerischen Hangterrasse, liegen die bekannten Sealy Tarns, drei kleine, alpine Teiche - mit einer gewaltigen Kulisse! Fotografieren war erstmal angesagt.

 

Ab den Tarns wird der Track zur Route, was bedeutet, dass nur mehr Markierungen und Wegspuren vorhanden sind und kein richtiger Weg mehr instandgehalten wird. Dafür wurde es gleich nochmals steiler und ging bald über grobblockige Felshalden auf den Kamm der Rippe, das der die Mueller Hut thront. Sanft ansteigend schlängelte sich die Stangenmarkierung durch die Felsen und über kleine Schneefelder bis zur weithin sichtbaren, knallroten Hütte, eine echte Aussichtskanzel und vor allem im Winter ein beliebtes Standquartier für Schitouren in der Sealy Range.

 

Wir ließen die Hütte im Wortsinn links liegen und wandten uns direkt dem Ostostgrat des Mt Ollivier zu. Dieser erschien uns einladender und mit besserem Fels gesegnet als der übliche Anstieg duch die Nordflanke. Kleinen Steinmännern und der logischen Linie folgend, turnten wir am festen Fels höher, ein herrliches Steigen, das leider schon nach kurzer Zeit am Vorgipfel zu Ende war. Ein kurzer Zwischenabstieg noch, nochmals einige Höhenmeter aus einer Scharte hinauf, dann standen wir unter dem riesigen Gipfelblock, der auch Sir Ed's erster Gipfel in dieser Gegend gewesen war.

 

Bei warmem Wetter und bester Fernsicht blieben wir lange sitzen und genossen in Ruhe das enorme Panorama - der Blick schweifte von Mt Sealy über den gesamten Hauptkamm bis zu den hohen Gipfeln von Tasman und Cook, darunter waren die Täler Hooker und Tasman eingeschnitten und in der Ferne leuchtete unnatürlich blau der Lake Pukaki - Neuseeland machte an diesem Tag Werbung in eigener Sache!

 

Den Abstieg gingen wir im Eiltempo an und sausten nur so über Blöcke und Stufen nach unten, wo wir dann doch auch wieder froh waren, aus der sengenden Sonne zu kommen und unser Tourenabschussbier zu genießen!

 

Di 08.01.2019