Signalhorn

Berg Signalhorn 3210m
Höhenunterschied 250mH ab Buinlücke
Schwierigkeit II/III, PD+ (45°, 1-2)

Mit der Besteigung des Großen Piz Buin und dem zwar gescheiterten, aber doch schönen Versuch am Kleinen Piz Buin sollte der Tag noch kein Ende finden, das Wetter präsentierte sich immer wieder von der Schokoladenseite und die Wolkendecke senkte sich auch kaum. Die, die uns kennen, wissen: Zeit und Wetter passen, Gipfel stehen noch herum, also was tun?

 

Richtig, das Signalhorn! Ein recht stolzer Zapfen direkt an der Grenze zur Schweiz, der über West- und dann Südgrat bestiegen wird.

 Der Aufstieg war zunächst ein Abstieg und führte über die Fuorcla dal Cunfin, der Grenzscharte zur Schweiz, und unter dem steilen Südhang vorbei unter die Westflanke des Signalhorns.

 

Der Aufstieg zum Schidepot auf etwas mehr als halber Höhe zehrte an meinen Kräften, irgendwie war mir die Luft auf 3100m zu dünn – peinlich. Ab hier gings weiter den recht breiten und problemlosen Westgrat hinauf, immer wieder mit beiden Füßen im Sumpf…


Danach wurde das Schauspiel grandios! Auf schmaler, teils schmalster Schneide aus Fels und zum Glück hier oben noch festem Firn gings weiter zum höchsten Punkt mit recht netter Gipfelwechte. Viele Spuren fanden wir hier oben nicht!

 

Der Abstieg führte uns bei jetzt schnell schlechter werdender Sicht hinunter in den Sattel zwischen Signal- und Egghorn, allerdings nicht so leicht wie angenommen: doch noch das Seil benutzt an diesem Tag, Abseilen stand am Programm. Am Sattel angekommen hatten wir die Wahl zwischen Aufstieg zum Egghorn und flacherer Abfahrt über die Egghornlücke, oder Steilabfahrt direkt vom Sattel.

 

Da der Hang vom Sattelstabil zu sein schien und noch nicht durchfeuchtet war (Wolken sei Dank), entschieden wir uns für die sofortige Abfahrt… auch weil die Sicht mittlerweile ganze 10m betrug.Langsam (und für mich ohne Haltungsnoten) pirschten wir uns über den Gletscher hinunter und schlussendlich mit GPS-Unterstützung über die Grüne Kuppe zur Wiesbadener Hütte zurück, die wir gegen 15h bei immer noch spannenden Sichtverhältnissen erreichten.

 

Unser Fazit: Beide recht k.o., ein langer, aber schöner Tag!

 

EB Montag 26-04-2010