Großer Piz Buin

Berg Großer PizBuin 3312m
Höhenunterschied 650mH bis Buinlücke, gesamt 900mH
Schwierigkeit II, 1-2

Zwei Tage Silvretta standen für Martin und mich auf dem Speiseplan, gerade genug Zeit um einige Gipfel rund um die Wiesbadener Hütte mit einem Besuch zu beehren...

 

Einziges Hindernis: wie üblich sollte das Wetter am ersten Tag "mäßig" sein, mit dem obligatorischen Frontdurchzug. Trotzdem, nach dem langen, flachen Hatscher hinein ins Ochsental bei bestem Wetter präsentierte sich der Gipfelkranz in makellosem Weiß gegen den tiefblauen Himmel. Damit war die Entscheidung auch schon gefallen: Der "Große" sollte der erste Gipfel sein, wenn das Wetter so wollte - und eventuell auch ein, zwei andere mehr...

 

Der Start bei wolkenverhangenem, eigentlich zu warmem Wetter war eher von Zweifeln begleitet, aber nach oben hin durch den Eisbruch wurde der Harschdeckel immer besser und sogar die Wolken rissen auf! Dazu kam ein nahezu windstiller Tag mit schönen Fotomotiven... was trotz recht hohem Tempo immer wieder kleinere Pausen nötig machte!

 

In der Buinlücke waren wir durch das erst recht miese Wetter völlig allein, zogen noch den letzte Steilhang hinauf und tauschten dann Schi gegen Steigeisen. Hinauf über den kurzen Westgrat auf die flache Gipfelflanke gelangt man über ein paar leichte, teils recht ausgesetzte Kletterstellen, die recht vollmundig als "Kamin" bezeichnet werden.

 

Oben dann einige schöne Weitblicke, aber leider bald wieder Wolkensuppe mit Wind, die einen Abstieg nahelegte. Aber eines hatten wir gesehen: die Nordflanke des kleinen Piz Buin! Eine herrliche Linie mit wenig Fels, viel Firn und keiner einzigen Aufstiegsspur!

 

Nach der kurzen Abfahrt (Stefan normal, Martin steil) zum "Einstieg" an einer Felsrippe und dann gings wieder mit Steigeisen los... Aber nicht sehr lange: auf ca. halber Strecke zum Gipfel blieb ich in der gut 60° steilen Flanke zur Gipfelrinne in Schwimmschnee stecken... nicht gut! Die Schneedecke schien uns viel zu instabil, um weiterzugehen, auch andere Linien waren nicht von besserer Qualität. Daher gings in der Aufstiegsspur wieder hinunter - Martin nahm den letzten 50°-Hang mit den Schi.

 

Die Abfahrt wurde dann noch einmal zum Aufstieg, das Signalhorn lockte trotz müden Haxen mit seinen Graten... also wieder anfellen und los zur Fuorcla dal Cunfin...

 

EB Montag 26-04-2010