DER Gipfel der Ötztaler Alpen sollte gleichzeitig DIE Tour der Vernagt-Woche werden, bei strahlendem Wetter und Windstille. Aber der Reihe nach:

Wie üblich eher später Start und Aufstieg zum Brochkogeljoch, das wir ja von der Vortagstour zur Petersenspitze kannten. Von hier aus der deutlichen Spur unter dem Hinteren Brochkogel vorbei, der ziemlich viel loses Material aus dem einstmals firnigen Nordgrat spuckte! Aber... was für eine Nordwand! Bald...

Unter der Ostflanke des Brochkogels trafen wir bald auf die breite Spur des Normalweges von der Breslauer Hütte, der wir dann weiter hinauf auf die Westflanke der Wildspitze folgten.

Hier verrieten breite Löcher bereits von anderen Gipfelstürmern "geöffnete" Spalten, die aber im weichen Firn mühelos zu umgehen waren!

Anders der Gipfelgrat: von wegen Firn! Ein völlig aperer Schuttstreifen zog nach oben, völlig problemlos zu begehen. Noch eine kurze Kletterstelle unterhalb des Gipfels, und dann - grenzenlose Fernsicht bei totaler Windstille! Schöner kann es am Berg nicht sein!

Nach fast einer Stunde Blödelei mit den ebenfalls grade anwesenden Übungsgruppen der Alpinpolizei erfolgte der Abstieg wieder über den Aufstiegsweg, obwohl die Gratüberschreitung in bestem Firn doch sehr lockte...

Am Brochkogeljoch dann noch ein kurzer Abstecker auf den felsigen S-Sporn der Petersenspitze, wo erstmals an diesem Tag völlige Stille herrschte.

Danach schneller Abstieg bis zum Gletscherende, und das schon gewohnte Suchen nach der besten Furt über die stark anschwellenden Gletscherbäche - aber der große Radler war schon zu riechen!

EB Mittwoch 12-08-2009