Kang La

Schwierigkeit  leichter Steig
Höhe/Länge

5320m
1150mH/1670mH Abstieg

Gehzeit 10h gesamt (bei Schnee)

 

Nach den eindrucksvollen Besuchen in der ursprünglichen Bergwelt der Täler von Phu und Naar sollte es nun über den Kang La nach Ngawal am Annapurna Circuit gehen, um von dort den Chulu Far East zu besteigen.

 

Wie bereits von den Passübergängen unserer Reise 2019 gewohnt, war Schneefall angesagt. Am Vortag wolkenlos blauer Himmel und warme Temperaturen, in der Früh - tiefster Winter! Bereits in Naar war alles weiß, weiter talein- und hangaufwärts kam immer mehr Schnee und schlussendlich auch dichter Nebel dazu. Whiteout, wie schön... aber mit GPS und dem ortkündigen Onkel unseres Führers verloren wir den Weg auf den weiten Hängen nie.

 

Am Anstieg zum eigentlichen Pass dann schon beträchtliche Schneemengen, aber glücklicherweise ohne Windeinfluss - Lawinengefahr in den steilen Schlusshängen hätte uns zur Umkehr gezwungen. So ging es mühsam spurend bergauf, ganz hinten in der möglichst gut getretenen Spur die Träger. Am ganzen Tag kein Mensch zu sehen, kein Laut zu hören, nur eine Herde tibetische Blauschafe in der Ferne.

 

Der steile Steig führte in vielen Kehren nach oben, bis er fast abrupt die schmalen Passschneide erreichte. Ein Blick über die Kante: auch hier kein Wind, Schneedecke stabil, Weiterweg gesichert!

Nach eine kurzen Jause gings dann an den erst steilen, dann sehr rutschigen und insgesamt sehr langen Abstieg bis Ngawal, fast 1700 Höhenmeter tiefer.

Dort, an der Schneegrenze, kamen wir dann ganz am Ortsende in unsere Lodge. Nur wir und unser Team waren Gäste (Pandemie...), alle sehr entspannt, unglaublich freundlich - und überrascht: Mit einer Passquerung bei diesem Wetter htte keiner hier gerechnet. Das über zwei weitere Tage anhaltende Schneetreiben konnten wir hier bestens aussitzen!

 

EB Mittwoch 2021-04-21