Chulu far east

Schwierigkeit Steig, z.T. weglos
Höhe/Länge

Basecamp 5000m
1400mH

Gehzeit 5h gesamt

Nach tagelangem Schlechtwetter während und nach unserer Überquerung des Kang La waren wir etwas spektisch, ob die Schneeverhältnisse am Chulu eine Besteigung zulassen würden. Wir hofften aber, dass die starke Sonneneinstrahlung einiger Tage die Schneedecke entsprechend setzen würde.

 

Bei bestem Wetter nahmen wir Abschied von unseren tollen Lodge und zogen über Teile der Annapurnarunde und später Yakweiden los in Richtung der Chulu-Wasserfälle im Talschluss. Das sich dort befindliche Teahouse war natrülich geschlossen, aber umso mehr konnten wir so die einsame, majestätische Umgebung genießen.

 

Ab dem Talschluss war ein steiler Aufstieg auf schmalen Pfaden über den seitlichen Begrenzungsrücken des Chulu-Baches angesgt - und dieser steckte erneut im Nebel, leichter Schneefall setzte ein. Anstrengend insbesondere für die Träger stapften wir nach oben und begannen dann die ansteigende Querung zurück in der Talgrund, mit nassem Schnee auf losem Schotter eine rutschige Angelegenheit...

 

Das Eintreffen am Basecamp barg erneut eine Überraschung: Die von unserer Vorausmannschaft vor Tagen errichteten, offensichtlich nicht hochgebirgstauglichen Zelte waren vom Neuschnee zerstört worden. Es folgte eine Stunde  der intensiven Flickerei und Improvisation mit viel duct tape, dann waren Unterkünfte für alle verfügbar, wenn auch beengt und teilweise zugig. Unter diesen Voraussetzungen war an ein Hochlager nicht zu denken, wir wollten den Gipfel vom Basislager aus versuchen, nachdem am kommenden Tag unsere erfahrensten Leute die Verhältnisse oben am Berg erkundigt hatten.

 

Nach all der Improvisation und Umplanung in letzter Sekunde passte das Ergebnis der Erkundung dann gut zur Situation: Mehr als hüfttiefer Schnee bereits ab dem Hochlager, keine Chance auf eine Besteigung innerhalb der nächsten Woche - mehr Zeit hatten wir aber nicht mehr. Also kein Gipfel... große Enttäuschung erstmal.

Also wurde alles zusammengepackt und wir machten uns noch am gleichen Nachmittag auf den langen Weg hinunter in Tal von Manang, das wir müde zum letzten Licht erreichten und uns in einer der wenigen, nicht wirklich einladenden Lodge am Wegrand einquartierten. Kein guter Tag, für alle von uns... am kommenden Morgen sollte ein Teil der Mannschaft den Rückweg antreten, während unser "Kernteam" vom Kang La mit uns zum Tilicho Lake weitergehen würde.

 

EB-Versuch Samstag/Sonntag 24./25.04.2021