Nach meiner Klettertour auf die Grohmannspitze sollte das Wetter weiterhin (halbwegs) verlässlich bleiben, wir wollten daher auch gemeinsam eine Tour im Sellagebiet angehen.

Angesichts des Datums - es war "Ferragosto" - befürchteten wir (zu recht!) großen Andrang und wollten die berühmten Klettersteige vermeiden. Daher fiel die Wahl auf den Piz Boe vom Pordoijoch aus, das ich aus Kindertagen kenne.

Vom großen Parkplatz am Joch führt der Weg zuerst mäßig, dann sehr steil in die Pordoischarte. Auch reichlich andere Berggeher konnten dieser eindrucksvolle Kulisse nichts anhaben: zwischen senkrechten Dolomitenwänden, in denen wir den Kletterern zuschauen konnten, führt der Steig in Kehren in die schmale Scharte mit der gleichnamigen Hütte.

Unser weiterer Weg zog sich zuerst eben über die eigentümliche Hochfläche des Sellastocks Richtung Osten bis unter die Pyramide des Piz Boe. Hier nahmen wir den leichten, von ein paar Stahlseilen entschärften Weg 638 über den Südwestgrat, der uns (und viele andere) direkt auf den geräumigen Gipfel führte. Zwar war der Blick zur Marmolada von dichten Wolken versperrt, nach Westen und Norden eröffneten sich aber gewaltige Ausblicke in die Langkofel- und Sellagruppe.

Abstieg die Aufstieg, nur unterbrochen von einem leckeren Mittagessen in der Pordoischarten-Hütte.

EB Donnerstag 15.08.2019