Kreuzkogel

Berg Kreuzkogel 3340m, Abbruch in der Rinne zum Gipfelhang
Höhenunterschied 900mH ab Similaunhütte (vorher 400mH Abfahrt)
Schwierigkeit II-III je nach Linie

Der letzte Tag eines mehrtägigen Aufenthalts ist immer etwas trist... in diesem Fall spielte allerdigns das Wetter den großen Tröster, und versüßte den Abschied von der schönen Similaunhütte und das Ziehen in den müden Haxn mit einem herrlichen Sonnenaufgang und strahlendem Blau. Abfahren direkt von der Hütte weg, ohne vom Aufstieg aufgewärmt zu sein, ist eine Sache für sich - diesmal gings dank Pulverauflage auf tragfähigem Harschdeckel aber recht genußreich vonstatten, bis hinunter auf die Böden oberhalb der Martin-Busch-Hütte.

 

Ab hier war Wiederaufstieg bei Sonnenschein angesagt: während allerorts wahre Karawanen den letzten schönen Tag vor einer unbeständigen Phase für einen Aufstieg auf den Similaun nutzten, machten wir uns - wieder einmal mutterseelenallein - auf unseren Weg hinauf zum Kreuzkogel. Dieser an sich unscheinbare Bruder der Kreuzspitze lockte trotz fortschreitender Ausaperung noch mit gleißenden Firnhängen ohne größere Windverfrachtungen (die sein Bruder durchwegs hatte!).

 

Nach einer langen, ansteigenden Querung hinüber zur Aufstiegsspur der Vortage gings rasch höher, die Müdigkeit war die einzige Bremse. Nach etlichen kleineren Aufschwüngen kamen wir dann zur steilen Rinne, die den Gipfelhang erschließt... hier war ob Erschöpfung und eher harten Verhältnissen dann Schluss - Meuterei :)

 

Nichtsdestotrotz hielt die Abfahrt, was sie im Aufstieg schon verheißen hatte: Rinne gerade so aufgefirnt, danach kurz Bruchharsch (igitt), aber im gesamten unteren Teil alerbester Butterfirn... ja, das ist der mit dem feinen Singen beim Fahren! Herrlich, aber leider zu kurz - im Nu standen wir vor der Martin-Busch-Hütte, wo verwundert die langsam erst ankommenden Massen auf bereits abfahrende Tourengeher blickten. Uns wars recht - sollten sie das Schlechtwetter "nutzen", wir hatten unseren Teil gehabt!

 

Die Talfahrt zog sich dann gewaltig - ich hatte sie schon verdrängt. Auch wenn talaus eine gute Stunde reicht, hat diese ewig leicht fallende Hangquerung keine motiviernde Qualität! Nach anfänglich recht häufigen Tragepassagen konnte man dann einen Großteil des Weges abfahren, was im Nachbartal sicher nicht mehr möglich war! In Vent dann die (entsetzte) Erkenntnis, dass sich auch am späten Nachmittag noch immer Leute seelenruhig an den Aufstieg machten - in anderen Jahren saugefährlich, heuer nur mit eienr vollen Hütte und Schlechtwetter belohnt. Tja.

 

Für uns wars so zwar kein kompletter, aber ein recht runder Abschluss unseres Aufenthaltes, den wir noch mit einer herrlich ruhigen Nacht in Vent krönten - wir kommen wieder!

 

EB-Versuch Donnerstag 17-04-2014