Erfolgsverwöhnt von der schönen Schitour auf den Similaun, führten anschließend die Tiefschläge des Wetters und einige selbstgemachte Pannen zum Abbruch unserer Schiwoche. Als großer Unbekannter schlich sich der Föhn von Süden an, und legte am südlichen Alpenhauptkamm eine massive Wolkenwand. Und wo waren wir? Richtig, genau dort! In der Früh herrschte wieder strahlendes Wetter, und die Prognosen ließen auf gutes Wetter bis weit in den Tag hinein hoffen. Hoffen, wohlgemerkt: Wo und wann sich die Föhnmauer aufbauen würde, konnte niemand sagen. Am Hauslabjoch, schon auf Halbweg zur Finailspitze, zogen die Wolken schon zu – aber die Gipfel waren noch frei, also weiter. Mehrere gruppeninterne Planungs- und Kommunikationsfehler im Laufe des weiteren Vormittags änderten nichts mehr an der Tatsache, dass wir den Gipfel bestenfalls im whiteout erreicht hätten: Umkehr kurz unter dem Gipfelgrat.

Bei Nullsicht gings zurück über Hauslabjoch, Ötzi-Fundstelle und dann doch noch einigen schönen Abfahrtsmetern (inkl. Gegenanstieg, aber das war eh schon egal…) zurück zur Similaunhütte, wo auch das exzellente Essen und die feudalen Zimmer die Laune nur langsam heben konnten…
Fazit des Tages: Wolkensuppe, aber ein paar nette Einlagen am Nordsporn der Finailspitze, mit Abseilen und steilen Schneerinnen!

Für den nächsten Tag Mehrheitsbeschluss für Hauslabkogel (Schönwetter) oder Tal (Schlechtwetter). Nach dem frühen Start war kaum das Hüttengeländer zu sehen… Ab ins Tal, oben im whiteout über schöne Pulverhänge, unten im Niedertal über Lawinenkegel, Eis und Erde mühsam nach Vent – wo föhnbedingt das Wetter schon viel besser war!

So, mehr gibts vorerst nicht… außer dem mittlerweile üblichen Nachsatz, wenn ich von den Ötztaler Alpen schreibe: ich komme wieder!
Oder anders: Bis bald, hintere Schwärze! Bis bald, Weißkugel! Wir sehen uns, Brochkögel!

EB Montag 29-03-2010

Hauslabjoch, der zweite Besuch mit Schi: In der Karwoche 2014 war die Finailspitze vorerst kein Thema, nach den wirklich schönen Touren auf Saykogel und Guslarspitzen wollten wir uns mit einem Hüttenwechsel einerseits noch eine schöne Tour im Gebiet der Martin-Busch-Hütte genehmigen, andererseits die hier noch nicht apere Talabfahrt bis nach Vent nutzen! Vom Schitragen im Bereich des Hochjoch-Hospizes hatten wir vorerst genug...

Nach einer durchschneiten Nacht starteten wir bei recht warmem, aber tief wolkenverhangenem Wetter vom Hochjoch-Hospiz. Die Brücke über den Bach war bei der geänderten Schneelage bereits einen kurzen Seileinsatz wert, dann spurten wir mutterseelenallein das Tal in Richtung Hochjochferner hinein. Bester, nicht verblasener Pulverschnee auf der gesamten Strecke, dazu kein Mensch unterwegs! Wir fühlten uns wohl.

Anstatt der toller Schussflanke des Saykogels stiegen wir diesmal über die angrenzende Rinne und den östlichen Lappen des Hochjochferners auf, wo sich aber ca. 2800m die Wolken langsam lichteten und einem strahlend blauen Himmel Platz machten! Die insgesamt sicher 15 Leute, die wir heute am ganzen Tag begegneten, empfanden wir in unseren weißen Einsamkeit schon fast als störend... und die die da im gleißenden, unverspurten Pulver mit Schneeschuhen mühsam talwärts stapften: ich verstehe sie leider nicht.

Nach der langen, langen Strecke über das flache Fernerstück bis ins Joch kamen dann die Highlights: einerseits der Einblick in die herrliche Flanke des Hauslabkogels (heute leider massiv windverfrachtete), andererseits der Ausblick vom Joch zu Similaun und Hinterer Schwärze... ein prachtvolles Bild.

Die Abfahrt hinunter zum Marzellferner war meist windgepresst, aber teilweise auch richtig gut. Schlussendlich hieß es dann noch einmal: anfellen, und den letzten Anstieg zur Similaunhütte hinauf. Weil - lieber Gegenanstieg und Privathütte auf 3000m, als die Alternative... die Similaunhütte ist hier heroben einfach die Beste!

Mittwoch 16-04-2014