Nach einjähriger, pandemiebedingter Auszeit öffnete das Heinrich-Schwaiger-Haus erneut! Da das Wetter am Vorabend ...mäßig gewesen war, hatten wir bei bestem Wetter das ganze Gebiet nahezu für uns allein.

Die seit längerem geplante Hochtour konnte endlich beginnen.

Über die beiden Fochezköpfe kamen wir bei besten Verhältnissen zügig höher, dann kam mit dem Kaindlgrat gleich eines der Paradestücke der Tour. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren wir noch früh genug im Jahr dran, um den sanften Firngrat durchgehend begehen zu können. Zeitig in der Früh präsentierte er sich hartgefroren, also knirschten alsbald unsere Steigeisen im Firn. Über den sanften Gletscher der Wielingerscharte ging es fast flach hinüber zum Fuß des Hinteren Bratschenkopfes, den wir über den Nordgrat ersteigen wollten: Auf durchwegs gut erkennbaren Steigspuren wird ein Vorgipfel umgangen, anschließend führte unser Weg immer näher an den exponierten Grat, um schließlich die letzten Höhenmeter direkt und gutgriffig direkt darauf zurückzulegen. Fantastische Rundsicht auf dem Gipfel, von Wiesbachhorn bis Großglockner, vom Venediger bis ins Salzburger Land...

Über schwach ausgeprägte Trittspuren stiegen wir direkt in die Gletschersenke unter der Ostflanke der Klockerin ab, seilten erneut an und durften dann als erste in diesem Jahr die Spur in diese schöne Flanke legen! Oben angekommen ausführliche Gipfelrast bei sonnigem und fast windstillem Wetter. Gratulation an unsere beiden Hochtourennovizen, insgesamt eine sehr homogene Gruppe!

Der Abstieg führte uns zurück in die Scharte zwischen den Bratschenköpfen, über den Verbindungsgrat zum Gipfelkreuz des Hinteren und über dessen Nordgrat wieder hinab in die Wielingerscharte. Noch über Kaindlgrat, Fochezköpfe und das kurze, versicherte "Klamml", dann standen wir auch schon auf der mittlerweile gut gefüllten Hüttenterrasse. Ein gelungener, erstaunlich ruhiger Tag!

EB Samstag 2021-06-26