Großglockner: Stüdlgrat

Berg Großglockner 3798m
Höhenunterschied 1000mH (+Talabstieg 800mH)
Schwierigkeit AD (Fels 3+/4-, Eis bis 40°, Stellen C)

Erneut ein schönes, stabiles Wochenende im Spätsommer, ein Jahr später - und wir sind wieder da, um dem primus inter pares aufs steile Haupt zu steigen.

 

Für Ansturm war gesorgt! Und obwohl wir mit viel gerechnet hatten - am Stüdlgrat war richtig ruhig, verglichen mit der Schlange oben am Kleinglockner. Aber der Reihe nach!

 

Reservieren wollten wir nicht, einen Platz auf der Stüdlhütte würden wir schon kriegen... was sich aber als schwer erweisen sollte. Erst der Ausfall von zwei Gruppen ermöglichte uns ein paar Stunden halbwegs guten Schlaf.

 

Wir wollten es langsam und gemütlich angehen, und wählten daher einen recht frühen Start. Im Dunkeln führte der Zufstieg über einen steilen Rücken zur Schere und weiter dem Luisengrat entlang bis zum großen Kolk unter dem Luisenkopf. An der günstigsten Stelle betraten wir hier das Teischnitzkees (ganz schön mitgenommen!) und stapften weiter in Richtung der nun sichtbaren Luisenscharte.

 

Hier spielte sich was ab! Mehrere geführte und nicht geführte Seilschaften drängten sich am Einstieg, wir ließen die meisten erstmal ziehen und machten uns dann über die Petersstiege auf den Weg - leichtes Gelände, allerdings unten ausgeapert-bröselig und schattseitig ganz schön viel Schnee.

Über den netten Rinnenkamin gings dann erstmals so richtig auf den Grat, und bald war der Frühstücksplatz erreicht. Ab hier gings dann "richtig" los, mit bestem Fels - ein Traum, dieser Grat. Einzig schattseitig kam hier und da schon mal Nordwandfeeling auf!

Fast ehrfürchtig passierten wir die Reihe von bekannten Stellen: Kanzel, Hangelgrat, Klapfl... und nach einiger Zeit blitzte das vor uns etwas Goldenes auf: geschafft, das Gipfelkreuz!

 

Nach langer, herrlicher Gipfelrast folgte dann leider noch der mühsame Abstieg durch die Menschenmassen auf dem Normalweg...

 

...und weil einfach überall zuviel los war, auch gleich bis ins Tal - zwar ganz schön viele Höhenmeter, aber dafür beim Schlafen a Ruh - der Berg "gehört" dir ja bekanntlich erst, wenn du (wohlbehalten...) wieder unten bist!

 

Trotz vieler Bergsteiger (und sonstiger Leute) ein herrliches Bergerlebnis auf einem tollen Grat!

 

EB Samstag 08-08-2012