Großglockner

Berg Großglockner 3798m, Mürztaler Steig und Südostgrat (Normalweg)
Höhenunterschied 1000mH (Abbruch bei ca. 3650m)
Schwierigkeit PD (bis 40°, Stellen C und 2)

Der große, alte Herr der Berge Österreichs - auf wen übt er keine Anziehungskraft aus? Wir wollten richtig frech sein, und den Glockner als Akklimatisationsgipfel für den Ortler nutzen!

 

Von Kals gings auf die Stüdlhütte, eher Berghotel als Schutzhütte, aber kompetent geführt. Da wir nicht reserviert hatten, schliefen wir (zum Glück!) im abseits gelegenen und daher ruhigen Winterraum. Kurz nach 6 Uhr starteten wir zum Ködnitzkees, über dieses (oder besser seine Reste) hinauf zum Alten Kalser Weg zur Adlersruhe, ein bisschen versichert, ein bisschen klettern, viel steigen und schauen - schön!

 

Nach einer Rast auf DER Schützhütte Österreichs, umringt von einem tollen Bergpanorama, starteten wir in unsere heutige Sackgasse, vorerst allerdings noch ohne es zu wissen - aber der Reihe nach!

 

Über erst sanfte, dann steile und schließlich blanke Gletscherhänge führte unser Weg ins Eisleitl hinauf, inmitten von Massen anderer auf- und absteigender Glocknerfans. Im Chaos dieser Engstelle, inmitten von Seilsalat, schreienden Bergführern und überforderten Kunden beschlossen wir dann, abzusteigen - so wars kein Spaß, und an ein Durchkommen war nicht zu denken. Peter ging den Gipfel allein an - so hatte er dann auch eine Chance. Als Seilschaft hätten wir (nach Erfahrungswerten anderer) mit über 3 Stunden Stau für den kurzen restlichen Weg zu rechnen gehabt!

 

So machten wir uns zügig wieder auf den Weg zur Stüdlhütte und ins Tal ...soweit die Knie tragen. Enttäuschung? Nein. Oben waren wir nicht, aber Schlange stehen für den überfüllten Gipfel ist auch nichts... und der Glockner, wunderschön ist er ja!

 

EB-Versuch Montag 22-08-2011

Ein Jahr später, wieder schönes Wetter, wieder Wochenende. Viele Leute? Sicher. Aber vom Stüdlgrat kommend kamen wir halt "zufällig" am Kleinglockner vorbei - weniger erkennbar an seiner ansonsten charakteristischen Form, sondern vielmehr an den Menschentrauben auf seinem First!

 

Über und unter den Seilen hindurch gings über die Obere Glocknerscharte (harmlos, aber die Leute...!) und den Grat am Kleinglockner hinab, nicht ohne etwas vom Gipfelglück einzubüßen: Die Überfüllung hier ist grauenhaft.

 

Am Leitl angekommen die freudige Überraschung: der Schneefall, der die Schattseite am Stüdlgrat etwas unangenehm gemacht hatte, war dem Leitl gut bekommen... kein bisschen blank und angenehm griffig, so machts hier Spaß! Innerhalb kürzester Zeit waren wir auf der Adlersruhe, und nach noch mehr Zeit über den Alten Kalser Weg wieder am Parkplatz.

 

Auch wenn sich im Abstieg die Höhenmeter summieren, und ach so viele LEute am Normalweg unterwegs sind (selbst schuld, am Wochenende!), ist dieser Berg doch wunderschön...

 

EB Samstag 08-09-2012