Ein tolles Geburtstagsgeschenk der anderen Art - eine geführte Tour mit Konrad Auer! Diesmal allein und etwas schärfer in meiner heimatlichen Rosengartengruppe.

Das Wetter war sommerlich schön angesagt, aber mit einer gewissen Gewitterneigung. Daher entschieden wir uns für "die Türme" und gegen etwas längere Wände. Zu recht, wie bald klar wurde: nach dem Zustieg über die Kölner Hütte und den Santnerpass-Klettersteig waren wir im Nu am Einstieg und bereits angeseilt, als vom Bozner Kessel dunkelgraue Gewitterwolken heraufdrückten und sich sogleich ein waschechtes Sommergewitter entfaltete!

Also vorerst ab in die Gartlhütte und bei Capuccino abwarten...

Das Warten lohnte sich: nach weniger als einer Stunde waren wir schon wieder am Einstieg der Piazkante (oft auch fälschlich als Delagokante bezeichnet) und der Fels durch die nun voll die Türme bescheinende Sonne fast schon wieder trocken!

Los ging's mit einer üblich schrofig-splittrigen, sehr leichten Länge über den Vorbau - das kennt der Hohe-Wand-Kletterer zur Genüge. Aber dann: fast drei Seillängen quasi direkt an der scharfen, steilen Kante, dahinter geht's gefühlt ins Nichts. Ausgesetztheit pur! So eine Kulisse gibt's nicht alle Tage, da wird sogar ein Vierer kurz zur Kopfsache.

Bald jedoch gewöhnte sich der Kopf, und das Genießerherz jubilierte - fester, griffiger Fels an dieser Himmelsleiter, umgeben von zarten Restwolken und mit der Sonne im Rücken: DAS ist Klettern für mich! Konrad schien's auch zu gefallen, aber klar: menschenleere Kletterberge, wo ansonsten Staus vorherrschen, wer mag das nicht!

Nach einem kurzen, exponierten, aber leichten Quergang über den Turm gings mit einer einzigen, dafür laaaangen Abseilfahrt (60m Seil + Dehnung reichten gerade so für den Vorbau) hinunter in die Scharte zwischen Delago- und Stabelerturm.

Von hier aus ging's flugs weiter zu neuen Taten: die klassische Fehrmann-Verschneidung lockte!

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EB Freitag 21.07.2017