Tristenbachfall

Ort
hinteres Reintal
Höhenunterschied 180mH, weitere kurze Steilstufen und Rinnen bergauf möglich
Schwierigkeit WI3+/4

Vor unserem Ruhetag zu Neujahr (Techniktraining auf der Piste) sollte noch ein Höhepunkt stehen, und dafür hatten wir uns ein echtes Kleinod ausgesucht: Den Eisfall des Tristenbaches.


Von der Kassler Hütte herunterfließend dominiert er die Südseite des Bachertales in eindrucksvoller Weise: sichtbar voin nahezu überall, und imposant mit seiner steilen mittleren Seillänge! Wir waren jedenfalls gespannt!

 

Die Spurarbeit des zugeschneiten Zustiegs durften wir mit einer vorauseilenden Seilschaft teilen, und so standen wir nach einer knappen Stunde unter den mächtigen Felsschluchten. Die erste Seillänge entpuppte sich als sehr dünn zugefrorene, aber auch sehr leichte Schnee/Eisrinne, welche netterweise mit einem BH endet.


Danach folgt, zum Aufwärmen sozusagen, Gehgelände in grundlosem Pulver... anstrengend! Aber hinterm Eck lugte schon die gewaltige Eiskaskade der 2. SL hervor, der eigentlich Tristenbachfall: Wir haben die Seillängen 2 und 3 zu einer langen SL zusammenaddiert, und uns im Gegenzug die Ausstiegs-Schneerampe erspart.


Diese lange Seillänge kann ganz schön ihre Zähne zeigen! Wenig Eis und damit eine eher zapfig-röhrige Konsistenz waren die Rahmenbedingungen, und große Eispilze das Resultat. Da hindurch war der leichteste Weg zu suchen... im Nachhinein bin ich mir sicher, dass dies nicht meiner war - die Umgehung eines Pilzes ist halt doch leichter als die direkte Überkletterung...


Nach den Pilzen folgen noch schöne Steilstufen und Eispanzer bis zum letzten Eiswulst, hinter dem sich der Bach abflacht.

 

Abstieg von dieser Stelle aus durch Abseilen an Abalakov 1x55m und am 1. Stand-BH 1x45m.


EB Mittwoch 31-12-2009