Nach unserem Besuch im Engadin waren wir kurz im Ötztal auf eine Zwischenstopp. Bei nicht ganz sommerlichem, aber trockenem Bergwetter wollten wir den Neaderkogel über Sölden besteigen, durch die zentrale Lage ein guter Aussichtspunkt.

Vom kleinen Parkplatz an der Straße zum Timmelsjoch ging es gleich steil im Wald aufwärts - charakteristisch für diesen Anstieg. Nach kurzer Zeit schon erreichten wir die (bei schönem Wetter wohl überlaufenen) Almen und starteten die lange Linksquerung, die uns unter unser Ziel bringen sollte. Ab der Waldgrenze kamen wir auf ein schönes, aussichtsreiches Hochplateau mit Schafen und dem Nedersee, nur hier und in der Querung war der Weg einigermaßen flach - sonst geht's immer nur klar in eine Richtung: direkt aufwärts. Dies insbesondere nach dem See: Durch ein kurzes Blockfeld und dann über eine immer steiler werdende Grasflanke in unzähligen Kehren bis auf die Grathöhe. Einen tollen Weg hat man diesem unwirtlichen Gelände abgerungen.

Auf dem folgenden Gipfelhang ging's immer blockiger, aber ständig gut markiert weiter - stets das riesige Gipfelkreuz vor Augen. Dieses erreichten wir über einige hartknäckige Schneefelder und etwas Blockkletterei auf den letzten Metern. Was für eine Aussicht! Dolomiten bis Weißkugel, Großvenediger bis Wildspitze, eine nahezu unendliche Gipfelschar streckt sich von hier gut sichtbar in den Himmel.

Abstieg wie Aufstieg: steil. Jetzt wussten wir, warum wir die Stücke mitgenommen hatten!

Donnerstag 27-07-2023