Piz Tschierva

Berg Piz Tschierva 2546m
Höhenunterschied 1400mH bis Umkehrstelle
Gehzeit gesamt 7,5h

 

Unser erster Besuch im Engadin! Eigentlich wollten wir auf den Piz Morteratsch und uns vorher am Piz Tschierva und auf der gleichnamigen Hütte in Ruhe akklimatisieren.

Aber: das Wetter hatte etwas dagegen. Genau zu unserem Besuch war ein Kaltfrontdurchzug angekündigt, schwerer Niederschlag und Frontgewitter inklusive. Also umplanen und das mögliche suchen: Eine Tagestour auf den Piz Tschierva von Pontresina mit Übernachtung auf der Tschiervahütte wollten wir versuchen und frühmorgens vor dem Frontdurchzug wieder ins Tal absteigen.

 

Gesagt, getan - nach dem Frühstück und der Anfahrt nach Pontresina wanderten wir los: Das Val Roseg ist so schön, wie es oft beschrieben wird, aber es ist auch mindestens so lang! Bis der Weg ab dem Hotel Roseg im Talschluss zum ersten Mal ansteigt, haben wir bereits über eine Stunde zügiges Marschieren hinter uns. Bis zur Hütte dauert es dann nochmals 2 Stunden... eine lange Tour.

Oberhalb der Hütte führt ein schmaler, aber gut ausgetretener Pfad (Biancograt!) zuerst versichert über eine kleine Steilstufe, dann gewunden durch Gras- und Schrofengelände bis zur Weggabelung, wo die Biancograt-Aspiranten rechts abbiegen. Ab hier geht es Richtung Tschierva und Morteratsch auf immer schlechteren Steigspuren, aber recht gut mit "Steinmanndlen" markiert, steil aufwärts ins Gletscherbecken unter der Bovalscharte.
Mittlerweile sehr weit oben erfolgt der Übergang auf den heuer bereits komplett aperen Gletscher und der Weiterweg bis zum großen Windkolk, an dem der Aufstieg zur Tschiervascharte ansetzt.

 

Hier sagte uns der Blick auf die Uhr, dass wir entweder den Gipfel erreichen konnten oder das (bereits bezahlte) Abendessen auf der Hütte. Nach einigem Hin und Her und der Aussicht auf einen windigen, teils wolkenverhangenen Weiterweg siegte der Komfort: Abstieg zur Hütte, auf zum Essen. Dort kamen wir durch die rechtzeitige Umkehr pünktlich genug an, um es uns vor dem Essen noch in aller Ruhe gemütlich zu machen. Eine tolle Hütte, herrliches Essen und eine ausgezeichnete Bewirtschaftung - wir kommen wieder!

 

Der Abstieg am nächsten Tag wurde nochmals hektisch: Die Front zog um mehrere Stunden früher ein als prognostiziert: zum Frühstück gab es Blitz und Donner. Aber: Dank der modernen Technik erpähten wir am Radarbild eine ausreichende Niederschlagpause und zogen in Windeseile ins Tal. Nass wurden wir erst wieder unten im waldigen Val Roseg, da machte unsdas aber bereits nichts mehr aus...

Sonntag 23-07-2023