Taranaki/Mt Egmont Summit Track

Schwierigkeit Route (schwer)
Höhe/Länge 1560mH
Gehzeit 4h

Letztes Bergziel unserer Reise und nach Wellington der erste Kontakt mit der Natur der Nordinsel. Ein Vulkan - so etwas hatten wir beide noch nicht gesehen! Imposant war der erste Blick auf seinen gleichförmigen Kegel, der weitum sichtbar über die Tasman Sea ragt.

 

Diese exponierte Lage bedeutet natürlich gleichzeitig, dass jede vom Meer kommende Front zum ersten Mal gebremst wird - dementsprechend bekannt ist der 'Naki für Wind und Wetter. Di exponierte Lage sorgt auch dafür, dass er bei Schönwetter meist schon ab Mittag hinter Wolken verschwindet.

 

Für uns, die wir auf den Gipfel wollten, hies das natürlich erstmal: früh starten! Von unserem hohen Nachtquartier, dem Camphouse des hiesigen Alpenvereins NZAC, starteten wir vor Sonnenaufgang auf die lange und 1500 Höhenmeter "hohe" Tour. Die Frühwolken rissen pünktlich zum Sonnenaufgang auf, der Himmel färbte sich rot-golden über der noch wolkenverhangenen Ebene...

 

Die Wegbeschreibung lässt sich zusammenfassen: flache Forststraße, extrem steile Forststraße, Wanderweg, Stufen, Schotterfeld, Felsgrat - also eine konstante Steigerung der Schwierigkeiten, obwohl nie wirklich schwer. Steil bergauf ging es natürlich, und da wir eine nachmittägliche Bewölkung fürchteten, wollten wir die Tiefblicke lieber erst am Rückweg genießen - zu recht, wie sich herausstellen sollte!

 

Auf etwa 2/3 der Höhe führen die Wegspuren an den "Lizard", jene Felsrippe eines alten Lavastroms, über die der Aufstieg in den Krater erfolgt. Der extrem raue und gut gestufte Fels dieses Abschnittes war Genuss pur! Bald schon standen wir am Kraterrand auf dem Schneefeld, das hier fast immer das ganze Jahr über liegen bleibt. Nach kurzer Suche entschieden wir uns für Steigspuren an der Nordseite und erklommen die letzten steilen Höhenmeter bis zum Gipfel.

Besser gesagt: bis kurz darunter - Wie für viele Berge in Neuseeland gilt nämlich: dieser Ort ist tapu für die Maori und sie ersuchen, den höchsten Punkt nicht zu betreten.

 

Dieser Berg bot nun wahrlich eine "gute" Aussicht: die gesamte Nordinsel lag (im Wolkenschleier) unter uns, die Tasman Sea glänzte und weit in der Ferne stachen die ebenfalls heiligen Tongariro-Berge durch die Wolkendecke. Wir blieben lange, um diesen Ausblick zu genießen.

 

Auch im Abstieg gab's reichlich Pausen, um die Weite zu bestaunen. Wir hatten das Zeitfenster optimal genutzt - gegen Ende des Lizard tauchten wir in die nun schnell aufsteigenden Wolken ein.

 

Als passender Abschluss öffnete sich die Wolkendecke am Camphouse jedoch nochmals ein bisschen, und wir durften zum Tourenabschluss nochmals zurückblicken auf diesen majestätischen Berg!

 

Di 06.03.2018