Kongma La

Schwierigkeit leichte Steige, im Passbereich exponiert sowie Blockfelder
Höhe/Länge 5530m
auf 900mH, ab 1100mH
Gehzeit 9h

Auf unserem mittlerweile zweiwöchigen Rundweg durch den Khumbu, die Heimat der Sherpas, war der Kongma La der dritte und letzte hohe Pass. Er sollte uns ins hohe Seitental von Chukhung führen, unter der gewaltigen Lhotse-Nuptse-Flanke vorbei...

 

Eine bereits vom Cho La bekannte Situation: Neuschnee am Morgen! Die Querung über den sich ständig wandelnden Khumbu-Gletscher war so nicht leicht zu finden, zumal auch eine Nebelbank aufzusteigen begann. Nach kurzer Eile aus diesem Labyrinth heraus waren wir wieder auf dem deutlich erkennbaren Weg von Lobuche und stiegen wieder langsam, aber stetig über das sich öffenende Hochtal dem Pass entgegen.

Der Weg zog sich über drei steilere Stufen, gefolgt von ebensovielen flacheren Passagen, ganz oben über ein Blockfeld. Der Weg war recht gut ausgebaut, aber rutschig-heikel zu begehen; Tinas Füße meldeten sich auch wieder und brauchten zwei Wärmepausen.  Auf der schmalen Passschneide angekommen herrschte also erstmal Freude vor, es geschafft zu haben - ab hier sollte es nur mehr abwärts gehen.

 

Grandios war die Aussicht ringsum, mit Lhotse und Makalu als dominierenden Giganten, die sogar die Wolken teilten. Daher ausgiebige Fotopause auf der Hochfläche unterhalb des Passes. Da wussten wir noch nicht, dass der Weg sich noch über viele Stunden den Bergflanken entlang ziehen sollte, nebenbei ganz anders als in der Karte eingezeichnet.

Als ich geistig schon von "zach" auf "egal, gehen wir halt einfach weiter" schaltete, bogen wir dann doch um die letzte Ecke und sahen unter uns das kleine Almdorf Chukhung, Ausgangspunkt für die Touren zu Imja Tse und über den hohen Amphu Laptcha La.

 

Unser reserviertes (schönes!) Quartier wollte sich nicht an uns erinnern, also ab in eine Ausweichlodge, die unser Guide gut kannte. Wieder kalt-feuchte Zimmer, wieder ein Kanister Wasser im Freien als Bad - aber insgesamt eine gute Unterkunft, deren Gastraum für uns sogar nachmittags beheizt wurde, ein Luxus hierzulande.

 

EB Donnerstag 2019-10-24