Unbenannte Spitze über der oberen Kofleralm

Berg Punkt 2317m lt. Karte, eher 2480m
Höhenunterschied 900mH
Schwierigkeit II und III

Abschließend wollten wir in unserer Silvester-Ferienwoche eigentlich noch einmal in den Angerer-Eisgarten klettern gehen, aber der Ruf der weißen Hänge war stärker: Noch beim eher späten Frühstück beschlossen wir, eine letzte kurze Schitour auf den Stutennock zu machen, an die 1050mH.


Da der erste Teil des Weges deckungsgleich verläuft mit der Tour zu den Kofler-Seen, waren wir (auch dank dem höhergelegenen Parkplatz) schnell über der Waldgrenze und bogen dann über den Südwestgrat ab unter die Südflanke des besagten Berges.


Dieser präsentierte sich jedoch unfreundlich: reichlich frische Lawinen im Gipfelhang, und ein steiler, heikler Ausstieg auf den Gipfelgrat... noch dazu war die Aufstiegsspur, die wir fanden, seit längerem nicht benutzt worden und randvoll mit Triebschnee. Das sagt der Hausverstand? Abbruch, hat ja keinen Sinn, nicht einmal bei Warnstufe 2! Sogar wenn der Schnee gepasst hätte, wären wir durch die Spurarbeit zu langsam gewesen...


Alternativ bot sich nur einen Steilhang entfernt der von der oberen Kofler Alm ins Auge stechende Spitz mit seinem Holzkreuz an, ein Aussichtsberg großer Klasse! Den letzten fast schon heikel steilen Hang hinauf, bot sich eine gemütliche Gratwanderung bis zum höchsten Punkt.
Über diesen sind wir auf Kriegsfuß mit der Kartographie: mein Höhenmesser, der an mehreren Kontrollpunkten die laut Karte richtige Höhe zeigte, war am Gipfel um über 150m über dem Kartenwert... was uns eher richtig erschien. Jedenfalls: höchster erreichter Punkt unbekannt.


Die Abfahrt führte uns in einer Querung weit in den Kessel unter der Stutennock-Südflanke und von dort wieder über den Südwestgrat auf die Hochfläche der Kofler-Seen. Ab hier wieder Abfahrt wie Aufstieg, nur dass wir diesmal bei der unteren Kofler Alm den anderen Spuren folgten und uns so noch zwei nette Abfahrtshänge erkämpften!


Leider hatte die weiße Pracht halt doch schon einen Tag zu lange herumgelegen, und so bestand die Abfahrt neben herrlichen, pulvrigen Passagen doch größtenteils aus bestem... Bruchharsch!


EB Dienstag 05-01-2010