Großvenediger

Berg Großvenediger 3666m, Normalweg Südgrat
Höhenunterschied 1060mH ab Badener Hütte
Schwierigkeit PD- (bis 30°, Firngrat, ausgesetzt)

Die "weltalte Majestät", der vierthöchste Gipfel Österreichs mit seinen weiten Gletscherflächen und scharfen Graten, stand am Ende eines langen Tages von der Badener Hütte auf dem Programm. Nachdem sich die letzten Wolkenfetzen unterhalb des Gipfel auch noch lichteten, fiel einstimmig die Entscheidung: wir müssen hinauf!


Über den erst flachen, dann steileren Südhang ging es hinauf bis zur berühmten Gratschneide, die auf Grund der starken winterlichen Schneefälle bei unserem Besuch eher harmlos ausgeprägt war, lediglich die letzten zehn Meter sind ausgesetzt und schmal...
Am Gipfel dann Sonne, Ruhe, Windstille und ...kein Mensch weit und breit! Ein schönes Geschenk am Ende dieses langen Kampfes mit dem Wetter!


Nach längerer Gipfelrast am eindrucksvollen Kreuz dann der Abstieg über die breit ausgetretene Spur zur Neuen Prager Hütte. Diese führte erst über den Gipfelhang zum Oberen Keesboden. Hier taten sich bereits einige kleinere Spalten auf, und erste Bereich waren blankgeweht. Danach kamen aber flache, problemlose Hänge und eine kleinere Spaltenzone hinunter auf den Unteren Keesboden.

Einige Spalten später dann noch eine längere Blankeispassage - ausweichen sinnlos. Aber warum nicht auch noch das letzte unbenutzte Teil Ausrüstung nutzen? Also in die Eisen und drüber...


Unterhalb der letzten Steilstufe querten wir zum Niederen Zaun hin aus und stiegen die letzte Gegensteigung zur Hütte an. Diese war zwar schauderhaft organisiert, aber ein Bett nach einem langen Bergtag...!


Der Abstieg führt an der Alte Prager Hütte (idyllischer Frühstückplatz!) vorbei über viele steile Kehren, aber immer auf gutem Weg ins hinterste Gschlösstal und ab dem Talschluss auf dem breiten Ziehweg (später asphaltierte Straße) über die kleinen Almsiedlungen vom Inner- und Außergschlöss zurück zum Matreier Tauernhaus, unserem Ausgangspunkt.


Den Abstecher über den OeAV-Gletscherlehrpfad und den berühmten Kleinstsee "Auge Gottes" machten wir auf Grund des mittelmäßigen Fotowetters nicht; bei entsprechenden Verhältnissen ist diese Runde, die nur wenig mehr Zeit beansprucht, aber durchaus zu empfehlen!


EB Montag 20-07-2009