Pfaffenschneid

Berg Pfaffenschneid 3498m, Überschreitung Westgrat-Ostgrat
Höhenunterschied 500mH ab Schaufeljoch
Schwierigkeit

PD+ (Stellen 2-3 (meist 1), ausgesetzt)

Zuckerhütl, zweiter Besuch: nach allerlei selbstverschuldeten organisatorischen Startschwierigkeiten waren wir (wieder einmal recht spät, vor allem für die Jahreszeit!) unterwegs auf der bestens ausgebauten Heinrich Klier-Route hinauf om Schaufelnieder zum Pfaffenjoch. Gekommen waren wir - ja, Schande - mit der Seilbahn direkt ins Schaufeljoch. Akklimatisierung? Für einen Berg von 3500m doch nicht nötig bei der kurzen Route, oder? von wegen...


Aber der Reihe nach: Aufstieg am "automatischen Fixseil" und dann einfacher Weg direkt unter der Gratkante bis ins Pfaffenjoch, wo dann erstmals der volle Blick auf den Sulzenauer Talschluss ins Auge sticht - einfach schöne Gipfel! Und: natürlich ist wieder einmal fast kein Mensch zu sehen...


Obwohl wir wegen der fortgeschrittenen Zeit eigentlich nur mehr schnell via Normalweg aufs Hütl wollten, der Grat der Erstbegeher über die in der Sonne strahlende Pfaffenschneid lockte mit Gewalt! Also hinaus aus der Spur, durch die Spaltenzone hinauf auf den Grat.
Das Wetter zeigte seine Oktober-Schokoladenseite, windstill und sonnig, was will man mehr!


Enttäuscht wurden wir nie, immer neue, schönere Kletterstellen boten sich da oben... teilweise richtig ausgesetzt, teilweise etwas brüchig, aber immer schön! Trotzdem wars ohne Akkklimatisierung schon recht anstregend, obwohl das Tempo passte. Zum totalen Genuß fehlten aber dann doch ein bisschen Höhenanpassung und zwei Stunden mehr Zeit...


Unterhalb des Gipfels warteten noch einige Steilaufschwünge, nie schwerer als 2-3, kein bisschen vereist, herrlich! Plötzlich dann einen Block hinauf... und es geht nicht mehr weiter auswärts - oben! Zwar herrschte am Gipfel bei Anwesenheit von zwei Personen bereits Platzmangel, aber schön und ruhig war es hier! Kein Anzeichen auf eine Begehung der Route in letzter Zeit waren zu finden...


Der Abstieg führte dann 70mH über steiles, aber genussvolles 2er-Gelände hinunter in die vom Hütl trennende Scharte... noch 30 Meter mehr, und die Schneid wär laut Definition ein eigenständiger Berg gewesen!


Der Weiterweg führt über den Westgrat zum bereits mit glänzendem Kreuz lockenden Zuckerhütl.


EB Sonntag 03-10-2009