Hochalmspitze (Überschreitung Detmolder Grat-Rudolstädter Weg)

Berg Hochalmspitze 3360m, Südwestgrat (Detmolder Grat)
Höhenunterschied 1200mH
Schwierigkeit

AD (2-3 und A0, bis 45°, ausgesetzt)

Die eigentlich geplante Tour auf die Hohe Dock und die sie umgebenden Gipfel musste dem Wetterbericht weichen. Die Alpensüdseite sollte wetterbegünstigt sein, wohin also?


Die Tauernkönigin kommt in den Sinn, mit ihren scharfen Graten, dazwischen steile Geltscher(reste). Dies alles direkt gegenüber dem Ankogel, mit einer großartigen Fernsicht...

Warum also nicht eine Überschreitung des Hochalmer über den schon lange im Hinterkopf herumschwirrenden Detmolder Grat? Gesagt, getan - also hinauf auf die Giessener Hütte, die wir ideal zwischen zwei mächtigen Regengüssen erreichen!


Der Niederschlag nimmt in der Nacht noch zu, die Temperatur aber ab: Neuschnee! Am Grat stehen dazu Windfahnen wie im Himalaya... man entschuldige unseren späten Start...


Nach der recht anstrengend zu spurenden, aber in ihrem weißen Mantel landschaftlich hervorragenden Querung in die Lassacher Winklscharte lässt plötzlich der Wind nach - Traumwetter, und KEIN Menschen weit und breit! Bestens aufgelegt stapfen wir weiter, hoch oben am Gletscher hinauf zum eigentlichen Grat. Dieser erweist sich als recht leicht und problemlos gangbar, bis plötzlich direkt hinter einem Eck das Gipfelkreuz dasteht!


Der Abstieg hat es noch einmal in sich: Wir haben ja gedacht, nach dem schmalen Gipfelgrat wär's nur noch ein Hatscher bis in die Scharte unter den Steinernen Mandln. Gedacht! Schlussendlich war es eine durch den schattseitigen Neuschnee recht ernste, aber geniale Kletterei bis knapp an den 3. Grad knapp unterhalb der Gratschneide mit einem Abseiler in die Scharte. Liest man die Tourenbeschreibung, kommen allerdings Zweifel: maximal Stellen 1, großteils versichert? Vielleicht gibt es noch eine andere Markierung, unsere Linie erschien uns aber einfach logisch (wenn auch schwerer).


Ab der Scharte führen ein kurzes Fixseil zur und ein Abseiler über die Randkluft, anschließend geht es den 45° steilen Gletscherrest hinunter und dann... Blockhatscherei bis kurz vor die Hütte. Ein etwas zermürbender Abschluss einer wirklich eindrucksvollen, großartigen Tour!


EB Samstag 05-09-2009