Wegsuche, wieder einmal... diesmal waren aber nicht nur wir, sondern auch die Waldarbeiter und zu einem Großteil der Wind schuld:
Nachdem der beschriebene Zustiegsweg einfach nicht zu finden war, zogen wir in direkter Linie auf die Ostwand zu, teilweise über 45° steil bergauf im Wald. An einer baumtrümmer-gefüllten Rinne schieden sich die Geister, Roli und ich gingen weiter, Tina, Regina und Rene' wollten den eigentlichen Normalweg suchen und am Gipfel auf uns warten.

Nach der Waldwühlerei gins dann relativ moralisch zur Sache: die Einstiegslänge schien für einen Vierer sehr steil, zudem wenig abgesichert... aber der Schein trügte: die Absicherung wurde nach oben besser.

Nicht weniger wurden die moralischen Anforderungen: ab der dritten Seillänge präsentierte sich der Weg extrem ausgesetzt, in den Querungen lieferten Keile und Cams vor allem moralische Sicherheit - für Adrenalin war gesorgt! Glücklicherweise waren diesmal alle Sanduhren frei oder mit Seil gefädelt, kein Draht weit und breit...

Der Fels ist durchwegs bombenfest, klettert sich aber anders als der "übliche" Grazer Kalkstein, ein bisschen Richtung versintert. Sogar genormte Bohrhaken sind im obersten Teil zu finden, eine echte Ausnahme :-)

Kleine Anekodote am Rande: Zwei Grazer Kletterer hatten ihr brandneues ATC-Guide verloren und baten uns, nachzusehen ob es denn irgendwo heruntergefallen sei. Wir waren ratlos, alles war steil, wenige Absätze, also wo suchen? ...am zweiten Stand! Neben dem Wandbuch, gaaanz nahe an der Kante lag das Ding! Die Freude der beiden einige Zeit später ist vorstellbar...

Noch eine Besonderheit prägt den Pfaffenkogel: Er hat trotz seiner Hügel-Dimensionen ein richtiges Gipfelkreuz am Ausstieg... und die anderen warteten schon - einer fast mediterranen Gipfelrast stand nichts mehr im Wege!

Den Abstieg bewältigten wir dann schnell und problemlos, natürlich über den richtigen Weg, der zwar länger als unser frei improvisierter Zustieg war, aber nahezu eine Autobahn...

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EB Montag 2008-05-12