Zum ersten Mal überhaupt passte uns eine Mehrseillängentour in Arco (gut, eigentlich im Sarcatal) ins Konzept: leicht, anständig gesichert, aussichtsreich, fester Fels...

Vom mittelalterlichen Dorf Santa Massenza führte der Zustieg am hiesigen (schweren!) Klettergarten vorbei bis zum klein, aber deutlich angeschriebenen Einstieg, der gleich die Marschrichtung festlegt: kompakter Fels, steile Kante, klare Linie.

Was etwas täuschte, war die Absicherung: am Beginn gleich mal zwei Bohrhaken mit Abständen wie im Klettergarten, dann - hinter der ersten Ecke - eine Platte mit einer einzigen Sanduhrschlinge gaaanz weit oben. Aber gut, die Erstbegeher waren ja für ihren Stil bekannt, daher hatte ich einen Satz Keile mit. Der rissige Fels nahm diese auch dankbar auf...

Nach einer kurzen Gehpassage nach der langen ersten Seillänge folgte dann die eigentliche "versteckte Kante", eine lange Folge schräger Plattenabbrüche, zwischen deren Kanten man langsam höherturnt. Sonnig und aussichtsreich, kompakt und genussreich, so lässt sich diese Tour für uns wohl am besten charakterisieren - ein sehr schönes Klettererlebnis in für Arco ungewohnter Einsamkeit.

Der Abstieg über schmale Steige verlief kurz bergauf und dann entlang eines wackeligen Wartungs-"Klettersteiges" der ENEL, später über immer bessere Wege zurück hinunter ins Dorf.

Route und Topo der Erschließer auf klettern-sarcatal.com.

EB Dienstag 17.07.2018