Eine Bergtour wollten wir machen, aber wohin?

Auch wenn die hohen Berge riefen, so waren sie doch weit, für das angekündigte Wetter zu weit weg.

Also wieder einmal ins "Gebirge im Kleinformat", das Gesäuse rief! Zur Auswahl standen sowohl der zahmere, aber weite Weg auf den Tamischbachturm, wie auch der steile, aber kürzere Weg auf den Lugauer. Nach einer herrlich ruhigen Nacht am Zeltplatz Gstatterboden fiel dann die Entscheidung auf den Lugauer, und los gings nach Hinterradmer.

Hier wurden gerade die letzten Relikte eines offenbar intensiven Almabtriebes entsorgt, während wir mit einigen wenigen Mitstreitern Richtung G'spitzter Stein losgingen.

Wie charakterisiert man den Anstieg von Radmer? Steil! Der Weg führt ohne wirkliche Flachstücke durchwegs steil durch den Wald bergan. Die finale Felsstufe zum "Stein" wird durch eine ausgesetzte Querung überwunden, aus der nahezu alle Versicherungen entfernt waren (Überwinterung? Reparatur? Die Verankerungen waren jedenfalls noch da...), was diese Passage etwas moralischer machte - allerdings war der Weg durchwegs gut!

An einigen Kühen vorbei wieder im Wald ansteigend, errechten wir bald die prächtige Lugauerplan! Dieser Hang mag zwar DER Schihang schlechthin sein, im Aufstieg zu Fuß täuscht seine Ebenmäßigkeit immer wieder über die tatsächlichen Dimensionen hinweg... der Hang "zieht sich".

Oben angekommen ein bisschen kraxeln am Gipfelgrat, allerdings gaben wir am Vorgipfel dann auf - starker, böiger Wind und vor allem eine sichtraubende Wolkenhaube machten den Weiterweg uninteressant; lieber weiter unten die Sonne genießen...

Hinunter nochmals Kniestrapazen auf dem steilen, steilen Weg, aber dank Stöcken schnell und sicher bewältigbar - eine tolle Bergtour in einer recht einsamen steirischen Gegend!

EB 13-09-2015